Morgens der Schrei durch das traute Heim, nach dem Entdecken der "Pizza" auf dem Fußboden: "Mamaaaa/Schaaatz unser Hund hat gekotzt".
Echt ? Hat er das wirklich ?
Und warum ist denn jetzt die Differenzierung dieses Malleurs so wirchtig?
Ganz einfach - es hilft bei der Diagnostik und zur Auffindung des richtigen Mittels, wenn man weiß was da los war.
Herauszufinden ob er nun regurgitiert oder erbrochen hat ist ganz einfach.
Bei der Regurgitation wird Futter unverdaut wieder, im warsten Sinne des Wortes, ausgespuckt. Noch bevor es im Magen angekommen ist. Meistens kündigt sich das Elend mit einem leichten Husten oder Hüsteln an, und schwupps "Pizza".
Das Futter ist noch deutlich zu erkennen und riecht sogar manchmal noch deutlich nach Futter.
Bei den meisten Hunden muss mann sehr schnell mit dem Wegwischen sein, weil er sonst das Ganze wieder auffrisst.
Anders ist es beim Erbrechen. Da kannst du siehst wie er in gebeugter Haltung, mit Bauchpresse (Anspannen und wieder locker lassen der Bauchdecke), mühsam versucht das Unbehagen verursachende, wieder los zu werden. Und du hörst deutlich Würgegeräusche. Das Ergebnis ist dann nicht mehr als Futter auszumachen, riecht nicht besonders lecker und ist häufig mit Galle/Magensaft/Schleim durchzogen,
Regurgitation kann zum Beispiel durch Gegenstände die die Speiseröhre oder den Mageneingang blockieren verursacht werden, aber auch durch Toxine (Vergiftungen), Erkrankungen der Speiseröhre, Erkrankungen der Schilddrüse, oder des Gehirns und führt zu Gewichtsverlust.
Beim Erbrechen hat deine "kranke Maus" nicht mit Gewichtsverlust zu kämpfen (zumindest nicht sofort) und das Ganze wurde möglicherweise durch Magen/Darm Erkrankungen, Grasfressen (Ursache oder Wirkung ? - das weiß man noch nicht ganz genau) verdorbener Magen, Vergiftungen, Störungen der Magenbewegung und leider auch durch Organversagen verursacht.
Bei der homöopathischen Anamnese wird das Ganze dann noch ausführlicher und für dich vielleicht ungewöhnlich.
Die Äthiologie/Causa/Pathologie/Pathogenese interessiert mich natürlich immer (bin ja schließlich so etwas wie der medizinische Scherlock Holmes) aber mich interessiert noch viel mehr wie es meinem Schützling/Patienten erging, wie er sich fühlte, kurz bevor die ersten Symptome da waren oder die "Pizza" auf dem Boden lag. Und wie er sich jetzt fühlt etc.
Ich werde dir also eine Menge fragen stellen, die dir ein Tierarzt eher nicht stellt, weil es für seine Verordnung nicht wichtig ist - für meine aber schon ! ;O)